Das Todaustreiben

[152] Mündlich.


So treiben wir den Winter aus,

Durch unsre Stadt zum Thor hinaus,

Mit sein Betrug und Listen,

Den rechten Antichristen.


Wir stürzen ihn von Berg und Thal,

Damit er sich zu tode fall,

Und uns nicht mehr betrüge,

Durch seine späten Züge.


Und nun der Tod das Feld geräumt

So weit und breit der Sommer träumt,

Er träumet in dem Mayen,

Von Blümlein mancherleyen.


Die Blume sproßt aus göttlich Wort,

Und deutet auf viel schönern Ort,

Wer ists der das gelehret?

Gott ists, der hats bescheeret.


Quelle:
Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn. Band 1, Stuttgart u.a. 1979, S. 152.
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