Jesaias Gesicht

[18] Von Martin Luther. Aus dem J! neueröffneten Schatze der Kinder Gottes. Zittau 1710. S. 393.


Jesaia dem Propheten dies geschah,

Daß er im Geist den Herren sitzen sah

Auf einem hohen Thron und hellen Glanz,

Seines Kleides Saum den Chor füllet ganz,

Es stunden zween Seraph bey ihm dran,

Sechs Flügel sah er einen jeden han,

Mit zween verbargen sie ihr Antlitz klar,

Mit zween bedeckten sie ihre Füße gar,

Und mit den andern zween sie flogen frey,

Gegenander ruften sie mit großem Schrey:

Heilig ist Gott der Herr Zebaoth,

Sein Ehr die ganze Welt erfüllet hat.

Von dem Geschrey zittert Schwell und Balken gar,

Das Haus auch ganz voll Rauchs und Nebels war.


Quelle:
Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn. Band 1, Stuttgart u.a. 1979, S. 18.
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