2.

[227] Der Herr der sprach: »Frau könnt ihr mich bescheiden nun,

Was ihr jetzund gegessen hand,

Daß euchs der lieb Gott lohne.«

Die Frau die sprach: »Und das weiß ich sicher nicht

Ich wollts also gern wissen thun,

Es schmecket mir also schöne.«

Er sprach: »Fürwahr glaub du mirs,[227]

Es ist gewesen Brembergers Herz,

Er trugs in seinem Leibe

Und bracht dir viel Schimpf und Scherz,

Es konnt dir machen Freuden viel

Und konnt dir Leid vertreiben.«

Die Frau sprach: »Hab ich gegessen das mir Leid vertrieben hat

Und sollt meiner armen Seel nimmer werden Rath,

So thu ich einen Trunk darauf zu dieser Stund

Von Essen und von Trinken kommt nimmer mehr in meinen Mund.«


Quelle:
Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn. Band 2, Stuttgart u.a. 1979, S. 227-228.
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