Kriegslied

[441] Christoph Demantius sieben und siebenzig Tänz. Nürnberg 1601.


Ach Jungfrau klug von Sinnen,

Still deinen Uebermuth,

Acht nicht so gar geringe

Das edle Studentenblut.

Wer ists, der ihn'n mag gleichen,

An Tugend, Muth und Ehr,

Laß du sie nur hinschleichen,

Weil keiner dich begehrt.[441]


Du magst nur immer loben

Die Reuter voll und wild,

Du kömmst noch auf den Kloben,

Und auf ihr Narrenschild,

Dir gefällt ihr Sakramenten

Um Gottes Wunden all,

Viel baß als der Studenten

Gesang und Lautenschall.


Als ich wohl seh, vom Zaune

Die Ursach gebrochen hast,

Bist du nit guter Laune,

Ists uns ein leichte Last,

Lauf hin in Stall nach Miste,

Deins Gleichens man wohl findt,

Und dich nach Gefallen erlüste,

Bei tollem Reuter-Gesind.


Quelle:
Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn. Band 2, Stuttgart u.a. 1979, S. 441-442.
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