Der Gruß

[130] Mir ist ein roth Gold Ringelein

Auf meinen Fuß gefallen;

So darf ichs doch nicht heben auf,

Die Leut, die sehens alle.


Mit Lust tret ich an diesen Tanz,

Ich hoff, mir wird ein schöner Kranz

Von einem schön Jungfräuelein,

Darum will ich ihr eigen seyn.


So tret ich hin auf einen Stein,

Gott grüß dich zart Jungfräuelein;

Und grüß euch Gott allsammt gleich,

Sie seyn arm oder reich.[130]


Gott grüß euch alle als gemein,

Die großen, dazu auch die klein,

So ich grüß die ein, die andre nicht,

So wär ich kein Rechter, die andre spricht.


Quelle:
Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn. Band 3, Stuttgart u.a. 1979, S. 130-131.
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