2.

[15] Ach edler Schatz verzeih es mir,

Daß ich so spät bin kommen,

Die grosse Lieb aus Herzens Begier

Hat mich dazu gezwungen.


Jezt liegt mein Schatz, mein edler Schatz

Gar sanft in seinem Bettchen,

Ey möcht ich ihn ganz inniglich

Mit meiner Musik wecken.


Erweck ich sie, erschreck ich sie,

Es müßt mich herzlich reuen,

Ach könnte ich doch bey ihr seyn,

Und ruhn in ihren Armen.


Sie hat zwey Cristallinisch Stein,

Auf Elfenbein auch Purpur,

Solt ihr geschehn daran ein Leid,

So spräng mein Herz in Stücken.


Quelle:
Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn. Band 3, Stuttgart u.a. 1979, S. 15.
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