Salomo sprich Recht

[20] Es waren einmal zwei Gespielen,

Sie giengen ins Feld spazieren.

Die eine die war so munter und wohl auf,

Die andre trauret sehre, ja sehre.

Wir beide haben einen Knaben so lieb,

Den können wir nicht theilen, ja theilen.

Ach Gespielin liebe meine,

Laß mir den Knaben alleine.

Ich will dir meinen Bruder geben,

Meines Vaters Gut zum Theile, ja Theile.

Ei deinen Bruder mag ich nicht,

Deines Vaters Gut veracht ich nicht.

Ich wollt nicht nehmen Silber und Gold,

Daß ich den Knaben lassen sollt, ja lassen sollt.


Quelle:
Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn. Band 3, Stuttgart u.a. 1979, S. 20.
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