17.

Uber ein brennend Hertz.

Luc. 24.

Brennet nicht dein Hertz in dir/ er mit dir redet.

[265] Wenn nur mein Hertze brennend ist/

Da ich das Wort des Lebens fasse/[265]

So weiß ich/ daß dus selber bist/

Des Vatters Wort/ das ich nicht lasse.

Die Flamme deiner Liebe macht/

Daß ich mich immer höher schwinge:

Und wenn ich deine Treu betracht/

Ein Liebes-Feur zum Opffer bringe.

Die Flamm ist ja von dir entzündt/

Drum eilt sie zu dem Ursprung wieder/

Und wenn sie unterwegs dich findt/

So kehrt sie nie zur Erden nieder.

O laß mich stille stehn und hören/

Wenn du willt in mein Hertz einkehren.

Du ziehst allein bey denen ein/

Die dir im Grund gelassen seyn.

Wie gerne wär ich doch in dieser Flamme rein!

Quelle:
Gottfried Arnold, München 1934, S. 265-266.
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