138. Schatzhöhle bei Waldangelloch.

[104] Ein etwas blödsinniger Bube von Waldangelloch, welcher auf den Wiesen am Schülzert Vieh hütete, schlenderte in diesen Bergwald. Er kam an eine Höhle, ging hinein und stand vor einer Kiste, auf der ein schwarzer Pudel lag. »Herunter!« sagte der Bube zu dem Hund, und nachdem derselbe gutwillig herabgesprungen, hob er den Deckel der Kiste auf, die mit funkelndem Silbergeld gefüllt war. Davon nahm er sich eine Handvoll, schloß dann die Kiste und gleich war der Hund wieder darauf. Noch etliche Tage machte der Bube es so, bis sein Geld zu Hause entdeckt und er gezwungen wurde, zu sagen, wo er es her habe. Da mußte er mit einigen Männern[104] in den Schülzert, um ihnen die Höhle zu zeigen; aber nun konnte er dieselbe nicht mehr auffinden.

Quelle:
Bernhard Baader: Neugesammelte Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 2, Karlsruhe 1859, S. 104-105.
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