151. Goldene Kugel.

[112] Die elfjährige Angelika Brand in Freudenberg erzählte:

»Am dreizehnten August dieses Jahres14, einem Sonntage, ging ich, Nachmittags gegen drei Uhr, mit zwei Gespielinnen und einem kleineren Buben auf das hiesige wüste Bergschloß. Beim viereckigen Thurme setzten wir uns nieder, und auf einmal kam, etwa fünfzehn Schritte von uns, eine glänzende Goldkugel aus dem Boden, die größer als eine Kegelkugel war. Sie wälzte sich langsam her und blieb vor unsern Füßen liegen. Wir Mädchen sahen sie deutlich; der Bube aber konnte sie nicht erschauen, obgleich wir mit Fingern auf sie hinwiesen. Da wir aus Angst anfingen, zu schreien, rollte die Kugel wieder langsam zurück und versank auf dem Platze, wo sie hervorgekommen war.«

14

1854.

Quelle:
Bernhard Baader: Neugesammelte Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 2, Karlsruhe 1859, S. 112.
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