65. Das Kruzifix auf dem Kirchhofe zu Oberweier.

[46] Vor etlichen Jahrhunderten verirrte sich Nachts ein Wanderer im wilden Walde. Geängstigt durch die vielen Schlangen und Kröten, welche darin hausten, that er das Gelübde: wenn er unbeschädigt hinaus in einen Ort käme, wolle er auf dessen Gottesacker ein Kruzifix stiften. Da ertönte in der Ferne eine Glocke; er ging dem Schalle zu und gelangte glücklich nach Oberweier, wo Nachts um zwei Uhr geläutet zu werden pflegte.

Ungesäumt ließ er nun ein steinernes Kruzifix verfertigen und es auf den dortigen Kirchhof setzen, welchem es noch gegenwärtig zur Zierde dient.

Am Fuße des Kreuzes sind der Name des Stifters (Jakob Erim) und allerlei Schlangen und Kröten eingehauen.

Quelle:
Bernhard Baader: Neugesammelte Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 2, Karlsruhe 1859, S. 46-47.
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