138. Ausgelieferter Schatz.

[126] Auf einem der Krautenbacher Höfe bei Bühl saß in der Christnacht die Hausfrau in der Stube und las in einem geistlichen Buche, während alle ihre Hausgenossen in der Mette waren. Um zwölf Uhr klopfte es außen am Fenster und rief: »Mache auf!« Die Frau öffnete das Fenster, sah aber niemand und hörte blos eine Stimme, die ihr sagte: sie solle jetzt in den Keller gehen, an einer gewissen Stelle der Wand die Steine herausbrechen und das volle Kästchen, welches sie dort finde, und wozu hier der Schlüssel sei, zu eigen behalten. Hiermit wurde von unsichtbarer Hand ein Schlüssel hereingegeben, und dann war alles stille. Ohne zu säumen, begab sich die Frau mit einem Pickel in den Keller, hieb an dem bezeichneten Orte die Steine heraus und brachte dadurch ein Kästchen zu Tag, welches sie mit dem Schlüssel aufschloß und mit sehr viel Geld angefüllt fand.

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 126-127.
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