140. Die Kröte.

[127] Zwei Schwestern aus dem Städtchen Steinbach, welche in der Frühe vor Betzeit Frucht schnitten, fanden unter dieser einen Korb, worin eine ungeheure Kröte saß. Da sagte die eine: »Das ist ein Schatz, ich will rücklings meinen Schurz darauf decken!« Die andere aber erwiederte scheltend: »Nein, das ist Teufelsspuk, davon will ich nichts haben!« Da sprang die Kröte, klingend wie ein schwerer Geldpack, aus dem Korb und versank in den Boden. Das Loch, welches sie hierdurch machte, hat bis heute nicht zugeworfen werden können, und der Korb, den die Mädchen mitgenommen, wird noch jetzt in deren Hause aufbewahrt.

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 127-128.
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