194. Beiertheims Ursprung.

[181] Von den gefangenen Türken, welche Markgraf Ludwig aus seinen Feldzügen heimbrachte, wies er sieben einen Platz am Albfluß an, um sich mit ihren Weibern[181] und Kindern anzusiedeln. Während des Häuserbaus bereiteten sie sich häufig Hollerküchlein, wobei sie die Blüthen an den Hollerbüschen in den Mehlteig herabbogen und sie, wenn die Küchlein fertig waren, wieder aufschnellen ließen, daß die letztern wie reife Aepfel an den Zweigen hingen. Als der Ort ausgebaut war, erhielt er den Namen Beiertheim und wählte, obgleich katholisch, den Halbmond zum Wappen, um die türkische Abkunft zu bezeichnen. Diese hat sich übrigens auch durch die kleine Gestalt der Einwohner und ihrer Pferde lange Zeit kundgegeben, so, daß noch vor sechzig Jahren kein Beiertheimer zum Kriegsdienste tauglich gewesen ist.

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 181-182.
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