261. Schatz bei Dietlingen.

[247] Einer Frau zu Dietlingen träumte zwei Nächte nacheinander, daß in der Furche zwischen ihrem und dem benachbarten Weinberg eine weiße Frau sitze, die einen Hafen voll Geld auf dem Schooß habe. Sie erzählte dies ihrem Mann, welcher ihr rieth, in den Weinberg zu gehen, wenn in der nächsten Nacht der Traum sich wiederholen sollte. Als nun dieses geschehen war, eilte die Frau noch in der Nacht hinaus, wo sie in der Furche die weiße Frau mit dem Hafen voll Geld sitzen fand. Stillschweigend nahm sie ihr denselben vom Schooß und ging dann bis ans Ende der Furche fort, während hinter ihr ein fürchterliches Getös sich hören ließ. Gleichwohl kam sie mit dem Gelde glücklich heim, starb aber nach Verfluß zweier Tage.

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 247.
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