313. Die kleine Fürstengruft.

[291] Als in Bruchsal die Peterskirche erbaut werden sollte, fragte der Baumeister den Fürstbischof Schönborn, wie groß die fürstliche Gruft zu machen sei. Der Fürst hieß ihn nach einigen Tagen die Antwort holen, welche dann[291] lautete: die Gruft solle für drei Särge gebaut werden, für mehr sei nicht nöthig. Zu jedermanns Erstaunen wurde sie nun so klein gemacht; allein sie war, wie Schönborn vorhergesagt, groß genug. Unter dem dritten seiner Nachfolger ward nämlich das bischöfliche Fürstenthum aufgehoben, und da der zweite derselben in Passau gestorben und begraben ist, war die Gruft gerade noch für drei Fürstbischöfe nöthig und ist jetzt auf immer geschlossen.1

Fußnoten

1 Die Gruft ist wirklich nur für drei Särge gebaut.


Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 291-292.
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