315. Kohlen werden zu Gelde.

[292] Eine Magd in Bruchsal, welche nachts waschen sollte, sah, als sie erwachte, auf dem benachbarten Zimmerplatz ein großes Feuer, um welches viel Leute saßen. In der Meinung, dies seien schon die Zimmerleute, und sie habe sich verschlafen, zog sie sich schnell an, lief zu dem Feuer, grüßte die Darumsitzenden mit: Gelobt sei Jesus Christus! nahm eine Schaufel voll Kohlen und eilte damit ins Haus zurück. Dort schüttete sie die[292] Kohlen auf den Herd, aber im Augenblick erloschen sie, und während die Magd sich noch darüber verwunderte, schlug es Mitternacht, wobei draußen Feuer und Leute sogleich verschwanden. Das Mädchen machte nun Licht und fand die Kohlen in lauter alte Geldstücke verwandelt.

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 292-293.
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