316. Das geopferte Wachslicht und Brod.

[293] Als ein Mann von Bruchsal in einer nahen Erdgrube arbeitete, stürzte dieselbe plötzlich ein. Zum Glück lagerte sich über dem Mann ein großer Stein so, daß er ein festes Dach bildete, worunter jener unverletzt blieb. Nachdem dessen Frau den Einsturz der Grube erfahren, dachte sie gleich, ihr Mann könne darin noch leben, und opferte deßhalb für ihn eine angezündete Wachskerze und einen Leib Brod in die Kirche. Sogleich stand vor dem Mann in der Grube eine brennende Wachskerze, und dabei lag ein Leib Brod, womit er so lange sein Leben fristete, bis er herausgegraben wurde. Dies gelang erst nach vielen Tagen; die Kerze brannte noch, und von dem Leib Brod war auch noch ein Theil vorhanden.

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 293.
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