317. Teufelskutsche.

[293] Eines Abends um sieben Uhr ging eine Frau, welche nach Heidelsheim wollte, auf der Landstraße zwischen Ubstadt und Bruchsal. Am Galgen kam eine Kutsche hinter ihr her, hielt bei ihr, und der darinsitzende Mann lud sie, während die Thüre aufsprang, zum Einsteigen ein. Nach einigem Zögern setzte sie sich ein, worauf der Schlag von selbst zuging. Der Mann sprach kein[293] Wort, und die Frau gewahrte mit Schrecken, daß er Bocksfüße habe. Als sie vergebens versucht hatte, die Kutschenthüre aufzumachen, zog sie ihr Gebetbüchlein aus der Tasche und betete in einem fort, bis sie bei Untergrombach zu einem Kapellchen kamen. Da öffnete sich der Schlag von selbst, die Frau sprang heraus, und unter fürchterlichem Knall verschwand die Kutsche mit Mann und Roß.

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 293-294.
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