358. Gespenstiger Hund.

[321] Wo, am Weg von Waldwimmersbach nach Dilsberg, im Wald der erste Markstein steht, kommt öfters zu den Leuten ein schwarzer Pudel und läuft dann schweigend neben ihnen her. Während dessen wird er allmälig heller, und beim zweiten Gränzstein ist er vollkommen weiß. Von da an verdunkelt sich seine Farbe immer mehr, bis er am Saum des Waldes, beim dritten Markstein, wieder schwarz aussieht. Läßt man ihn ruhig, so thut er einem kein Leid; fragt man ihn aber, was er will, so verwandelt er sich in einen fürchterlichen Riesen, gibt dem Fragenden eine tüchtige Ohrfeige und verschwindet. Wie dieser Geist zu erlösen, ist eben so unbekannt, als warum er umgehen muß.

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 321.
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