438. Schatzgräber.

[381] Einem Manne hatte geträumt, daß bei Lauter ein Schatz vergraben sei, allein er war außer Stande, ihn zu gewinnen. Als eine Bettlerin aus Katzenbach das erfahren, verabredete sie mit ihrem Bruder, der Hochschüler war, und dem Pfarrer zu Waldfenster, das Geld durch Zauberei zu heben. Zu1 der Messe, die dabei[381] gelesen werden mußte, trug sie die Erfordernisse auf den Platz über dem Schatze, der Geistliche hielt dort die Messe, und der Schüler diente ihm. Sie erlangten auf diese Weise das Geld, genossen es aber nicht; denn der Pfarrer starb, ohne Empfang der Sterbesakramente, nach zwei Stunden, und die Bettlerin und ihr Bruder waren nach zwei Tagen ebenfalls todt.

Fußnoten

1 Nicht »In«, wie es in Mone's Anzeiger v. 1838 S. 51 durch einen Druckfehler heißt.


Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 381-382.
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