459. Goldmacher.

[391] In der Rose zu Würzburg kehrte einmal ein landfremder Mann ein und ließ sich acht Tage bewirthen, ohne etwas zu bezahlen. Da sagte ihm der Wirth, er könne ihm, einem ganz Unbekannten, nicht länger borgen, worauf der Fremde erwiederte: »Bringt mir ein Stück Eisen und glühende Kohlen her, dann will ich euch bald befriedigen!« Der Wirth brachte ihm die Kohlen und ein halbes Hufeisen, und mußte sich sodann auf eine halbe Stunde entfernen. Bei seiner Wiederkunft erhielt er von dem Mann, als Zahlung, das Hufeisen, welches zu lauterm Gold geworden und doppelt und dreifach so viel werth war, als die Zeche. Gleich darauf reis'te der Fremde ab; man weiß nicht wohin, und hat nie mehr etwas von ihm gehört.

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 391.
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