466. Schwarzer Mann.

[394] Im Wald von Aufstetten spukt ein Fuhrmann in schwarzer Gestalt, der sich daselbst an einem Eichbaum erhenkt hat. Einmal fuhren dort in der Nacht zwischen eilf und zwölf mehrere Fuhrleute gegen Aub, und einer derselben sah den schwarzen Mann an dem Eichbaum unbeweglich stehen. Indem er die andern auf ihn aufmerksam machte, erloschen alle ihre Laternen, und die Pferde gingen nicht mehr von der Stelle. Nach vielem vergeblichem Bemühen, sie wieder in Gang zu bringen,[394] wollte einer der Fuhrleute nach Aufstetten zurück, um von da Licht und Leute zu holen; allein er verirrte sich dergestalt, daß er, nach langem Umherstreifen, statt im Orte, wieder bei seinen Gefährten war. Während sie nun nicht Rath und Hülfe wußten, schlug es zwei, und mit einem Male entzündeten die Licher sich selbst, und die Wägen konnten ohne Schwierigkeit weiter gebracht werden.

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 394-395.
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