480. Katze vertreibt den Feind.

[401] Im dreißigjährigen Kriege kam ein Haufen Schweden nach Geiselwind im Schlüsselfelder Grunde und fing an zu plündern, zu verheeren und zu morden. Der Hauptmann begab sich ins Wirthshaus und wollte eine Wurst verzehren, aber, als er eben sie zum Mund führte, sprang ihm eine schwarze Katze auf die Achsel und langte mit ihrer Pfote nach der Wurst. Hierüber erschrack der Schwede, indem er die Katze für eine Hexe hielt, und zog mit seinen Leuten augenblicklich ab. So wurde durch die Katze das halbe Dorf gerettet. Zum Dank hierfür bildete man, an der Gartenmauer des Wirthshauses, die Katze ab, wie sie von des Hauptmanns Schulter nach der Wurst langt, und so ist sie daselbst noch heute zu sehen.

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 401.
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