Zwischenspiel.

[287] HERZOG.

Es that mir leid doch um den guten Keit,

Der sich so biß und beißen ließ; ich hätte

Viel lieber Faust von ihm gesehn gebissen.

GENERALFELDMARSCHALL.

Es fehlt' ihm an Courage, Eure Hoheit!

HERZOGIN.

Er hatte nicht die Ihrige, Feldmarschall.


Generalfeldmarschall macht einen Diener.


PRINZ VON ELLENBOGEN.

Im Keller ging es gar zu plump doch her, –

Zu genialisch; – in Paris – da wäre

Es nicht gut angebracht –


Zu Mad. Dauphin.


Nicht wahr, Madame?

MADAME DAUPHIN.

Ich habe vor dem Lärm gar nichts gehört.

JULCHEN.

Und ich gar nichts gesehn!

ST.-PREUX leise zu Julchen.

O, Unschuld!

HERZOG.

Und wie ich sage! Dieses Stück gefällt mir

Stets mehr und mehr; – es ist so kräftig!

TOLLHAUSINSPECTOR.

Und Eure Hoheit! jetzt Decorationen[287]

Erscheinen werden, wie im ganzen Reiche

Nie schönere zu sehn. Es geht das Stück

Ein dreizehnhundert Jahre weit zurück;

Und Till wird, weiß ich, Attila darstellen.


Man hört lärmen auf der Bühne.


Es fängt schon wieder an, mein gnäd'ger Fürst!

HERZOG.

Ich möchte, wie ich sage, gerne stets

Schauspiele hier aufführen sehn; es geht

So rasch, und ohne Hülfe des Parterrs.

Der Vorhang geht auf.
[288]

Quelle:
Baggesen, Jens: Der vollendete Faust oder Romanien in Jauer. Jens Baggesen's Poetische Werke in deutscher Sprache, Bd. 3, Leipzig 1836 [Nachdruck: Bern, Frankfurt am Main, New York 1985], S. 287-289.
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