22. Der Freiersmann.

[515] Ein Freier warb um ein Mädchen. Das Mädchen ward in den Keller geschickt, um Bier zu holen. Auf der Treppe bemerkt sie[515] über sich eine Axt, geräth darüber in Nachdenken und läßt das Bier in den Keller laufen. Der Mutter, die ihr nachgelaufen und um den Grund des Säumens fragt, antwortet sie:


›Jk sitt un denk,

un tapp un schenk,

un wenn dat so kem,

dat hei mi nem,

un wi kregen Kinner tau hopen

un sei de Trepp dal löpen,

un de Eks föl ęr uppen Hals,

wat künn dat förn grot Hartleed warrn!‹


E.H.H. Schmidt.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 515-516.
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