32. Wie die Knorren ins Holz gekommen.

[521] Die Zimmerleute sagen von knorrigem Holze ›Dor hett Petrus sinen Nagel mank slagen.‹ Damit hat es folgende Bewandtniß.

Christus feierte einst mit seinen Jüngern Fastelabend. Zufällig sind in derselben Stube Zimmerleute anwesend und diese malen dem Petrus eine Violine auf den Rücken. Auf dem Heimweg macht ihn der Herr darauf aufmerksam, und im Zorn bricht Petrus in die Worte aus ›I so wull ik doch, dat ęr (ihnen) tweschen dat Holt 'n isern Nagel kem.‹ Der Herr aber milderte den Fluch mit den Worten ›'n höltern wir ok wol noog.‹


Aus dem Ratzeburgischen von Gymnasiallehrer Schreiber aus Neu-Strelitz, durch Dr. Latendorf in Schwerin.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 521.
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