109. Die Teufelskuhle bei Dassow.

[96] In der Nähe von Dassow lag vor Zeiten ein Haus, in welchem es während des Gottesdienstes oft sehr lustig zuging. Ein einäugiger Fiedler mußte den Gästen zum Tanze aufspielen. Eines Sonntags, als man während des Gottesdienstes wieder tanzte, erhob sich ein Unwetter. Da tönte plötzlich ein gewaltiger Donnerschlag. Der Fiedler hörte auf zu spielen, die Tänzer kehrten sich nicht daran. Beim zweiten Donnerschlag lief der Fiedler zum Hause hinaus; beim dritten versank das Haus mit allen Anwesenden in die Tiefe. Die noch heute im Erdboden sichtbare Vertiefung, Düwelskule genannt, bezeichnet die Stelle.


C. Dörwaldt.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 96.
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