1.

[120] Eine Hexe hätte gern den Bewohnern eines Hauses Schaden zugefügt; sie konnte es aber nicht, weil im Hause ein krähendes Huhn war. Besonders hatte sie es darauf abgesehen, die Milch der Kuh zu bekommen, indem sie dieselbe durch die Wand melkte. Als nun einmal Niemand im Hause war, lief sie in den Hühnerstall, tödtete das Huhn und glaubte nun gewonnen zu haben. Da bemerkte sie, daß im Kuhstall ein Bündelchen Wiebeldosten (auch ›Brun Dust‹ genannt) sich befand, das die Hexen fern hält. Da sprach sie:


›A! hir is brune Dust,

Dat heww ik nich gewust.‹


Küster Schwartz in Bellin.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 120.
Lizenz:
Kategorien: