144. Blocksberg bei Penzlin.

[125] Einst in einer Mainacht hat auch mal ein Knecht unfreiwillig die Reise mit seiner Hausfrau nach diesem Blocksberg machen müssen. Dieselbe war nämlich eine Hexe und hatte ihm ihren Zauberstab im Schlafe übergeworfen, wodurch er augenblicklich in einen schönen Rappen verwandelt wurde, den sie bestieg und damit ihren Ritt nach dem Blocksberge machte. Auf der Rückreise fand aber der verwandelte Knecht Gelegenheit sich den Zauberzaum abzuschütteln, wonach er sogleich wieder seine menschliche Gestalt bekam. Fix nahm er jetzt den Zaum und warf ihn der Hexe über, die nun ein Roß wurde, auf dessen Rücken er zurück nach Penzlin sauste, wo er sein Reitpferd beim ersten besten Grobschmied unter allen Vieren beschlagen ließ. Der hiedurch entwandelten Hexe ist dies aber schlecht bekommen, denn sie hat in Folge der erhaltenen Hand- und Fußwunden nach wenigen Tagen jämmerlich sterben müssen.


Niederh. 4, 215 f.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 125.
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