3.

[133] Tagelöhner vom Gute Gülzow an der Nebel bemerkten mehrfach bei der Feldarbeit einen dreibeinigen Hasen. Sie veranlaßten einen Jäger, auf das Thier zu schießen, ohne daß er jedoch traf. Da gab eine alte Frau den Rath, das Gewehr mit Erbsilber zu laden. Es wurde nun ein vom Vater auf den Sohn vererbter silberner Knopf in die Flinte geladen. Das gespenstige Thier verschwand, aber ein auf dem Hofe zu Gülzow beschäftigter Drescher, von dem es hieß, er könne hexen, stürzte plötzlich blutend auf der Scheunendiele nieder. In der Wunde fand man das Erbsilber.


Ackermann in Schwerin.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 133.
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