174. Das Pferd aus dem Schwarzen-See.

[143] Neben dem Schwarzen-See im Schlemminer Walde bei Bützow ist einmal ein Bauer beim Eggen. Plötzlich kommt ein schwarzes Pferd aus dem Wasser, läuft neben das Pferd, welches der Bauer an der Spitze angespannt hat und steht still, als ob es sich anspannen lassen wolle. Der Bauer treibt es fort; aber es kehrt wieder an den Platz zurück. Das eine Pferd, welches der Bauer vor der hinteren Egge treibt, ist mager, und er denkt, dafür könne er das aus dem Wasser gekommene Pferd anspannen; aber kaum hat er es gethan, da stürzt sich das Pferd mit der Egge ins Wasser. Der Bauer freut sich, daß er es nicht vorne angespannt; denn da hätte es seine Pferde mit ins Wasser gerissen. Die Egge soll noch lange auf dem Wasser herumgetrieben sein.


W.C.F. Steuer; nach Aufzeichnung eines andern Seminaristen in Neukloster war es ein weißes Pferd; als der Bauer mit demselben im Kreuz eggt, reißt es sich los und kehrt sammt der Egge in den See zurück. Der See heißt hier Teufelssee. Vgl. auch Niederh. 4, 48 f. NS. 61.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 143.
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