3.

[148] Ein Holzhacker arbeitete mit seinem Bruder im Walde. Letzterer entfernte sich, und bald darauf kam ein Wolf aus dem nächsten Busche. Der Holzhacker verwundet ihn mit der Axt am rechten Vorderbein, worauf der Wolf heulend entweicht. Abends beim Nachhausekommen findet der Holzhacker seinen Bruder im Bette, den rechten Arm unter der Decke versteckt. Erst nach längerem Dringen zeigt er denselben, und nun findet sich daran dieselbe Wunde, die der Holzhacker dem Wolfe geschlagen. Er klagt den Bruder an und dieser stirbt den Feuertod.


Aus Hagenow, durch Fräulein A. Krüger.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 148.
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