210. Der spukende Stallmeister.

[173] Der Hof Steinbeck bei Neustadt gehörte früher einem Stallmeister G.... Dieser, ein gottloser und geiziger Mann, wohnte nicht auf seinem Gute, sondern in Ludwigslust. Oft aber kam er auf seinem Schimmel nach Steinbeck geritten und bestrafte die kleinste Nachlässigkeit mit der größten Härte. Er litt nicht, daß seine Leute zur Kirche gingen und ließ die Uebertreter dieses Verbotes unbarmherzig auspeitschen. Nach seinem Tode mußte er ruhelos umirren und noch heute wollen die Leute in Steinbeck ihn oft auf seinem weißen Rosse haben daherreiten sehen.


Niederh. 2, 198f.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 173.
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