214. Spuk bei Arpshagen.

[174] Bei Arpshagen geht mal ein Kerl, der sich ein bischen angetrunken hat. Als er in den Grund kommt, sieht er ein großes[174] Feuer. Da sollst du hingehn, denkt er, die können dir den Weg weisen; denn er hatte sich verirrt. Zugleich könnt' er auch wohl seine Pfeife anstecken. Wie er näher kommt, ists ihm, als wenn viele Menschen um das Feuer herum hantiren. Er fragt ›kann ich da meine Pfeife wohl anstecken?‹ bekommt aber keine Antwort. Da bückt er sich, um das Feuer aufzunehmen, aber immer, wenn er danach greift, ists wieder weg. Da steigen ihm die Haare zu Berge und er setzt seine Mütze verkehrt auf, denn da findet einer, der sich ›verbistert‹ hat, seinen Weg wieder. Wie er nun weglaufen will, springt was von hinten auf seine Schulter, und das muß er bis an die Scheide tragen; da springts ab und nun weiß er auch den Weg wieder.


Gymnasiast L. Kröger, nach Mittheilung von A. Weber in Klütz.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 174-175.
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