218. Der Spuk von Kuppentin.

[176] Eines Abends, kurz vor Weihnacht, waren mehrere fremde Leute in Kuppentin im Gasthause und sprachen von der bevorstehenden[176] Weihnacht. Da sagte ein Bursche spottend von der Geburt des Heilandes, daß er solchen Betrug nicht glaube. Als es schon spät geworden war und sich Alle zur Ruhe begaben, entfernte sich dieser Bursche auch, da er noch über Land gehen mußte. Er schlug den Fußweg ein, der von Kuppentin nach Barkow führt. Unterwegs verlor er den Fußsteig, gerieth in die nahe fließende Elde und ertrank. Von jener Zeit an soll er noch oft hier um Hilfe rufen und Manche durch sein Rufen auf Irrwege gebracht haben.


Stud. W. Schulz aus Barkow.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 176-177.
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