226. Die Leimkul am Honstorfer Weg.

[182] Mal ging ein alter Mann mit einer Tracht Holz an der ›Leimkul‹ vorbei und konnte vor Ermattung nicht weiter. Er flehte die Vorübergehenden an, ihm das Holz tragen zu helfen, aber Niemand stand ihm bei. Am zweiten Tage fand man ihn todt in der Kul. Wer hier nun Nachts 12 Uhr vorbeigeht, dem hockt etwas auf, das gar schwer zu tragen ist, das muß er bis an die Honstorfer Scheide tragen und dann ist er ›messnatt‹. Auch ein großer schwarzer Hund läßt sich da manchmal sehen, schurrt dicht an den Leuten vorbei, thut ihnen aber nichts.


F. Klockmann.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 182.
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