239. Die Iserpurt.

[190] Zwischen Penzlin und Hohenzieritz liegt im Hohenzieritzer Holze ein ziemlich langer und sehr tiefer Hohlweg, um den sich nach Penzlin zu mehrere Gräben hinter einander ziehen. Dieser Hohlweg heißt die Iserpurt. Hier sollen Nachts 12 Uhr zwölf weiße Männer mit einem schwarzen Sarge sich zeigen. Ein alter Fuhrmann fuhr einst am hellen Tage hier durch. Plötzlich blieben seine Pferde stehen. Er ging vorn zu seinen Pferden hin und sah ihnen durch die Ohren; da bemerkte er, daß ein langer, schwarzer Kerl auf seinem Wagen hingestreckt lag und ihn höhnisch anlachte. Da nahm der Fuhrmann seine Peitsche, schlug drei Kreuzknoten hinein und hieb auf den Kerl los. Sofort kamen Pferde und Wagen frei.


Weber Grapentin in Penzlin; vgl. Niederh. 2, 196.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 190.
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