12.

[203] Vor etwa hundert Jahren stritten die Hinrichsberger und Sietower Bauern um die Grenze. Letztere gingen gegen 50 Ruthen über die Grenze hinaus und schwuren, nachdem sie Sietower Erde in die Schuhe gethan, sie ständen auf eigenem Grund und Boden.[203] Zur Strafe gingen sie nach ihrem Tode Tag und Nacht an der Grenze aufs Messen aus und riefen ›Hir geit dei Scheid.‹


Primaner Pechel aus Röbel, nach Mittheilung des Küsters Schröder in Sietow bei Röbel.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 203-204.
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