5.

[201] Auf der Scheide von Linstow, dem Stammsitze der Familie von Linstow, und von Dobbin (bei Krakow) treibt ein ehemaliger Ritter von Linstow sein Wesen. Er hatte bei einer Grenzstreitigkeit zwischen beiden Gütern einen Meineid geschworen. Riesengroß, mit Pfählen bepackt, wandert er des Nachts auf und ab und ruft ›Holt de Scheid, holt de Scheid!‹ Hin und wieder ist nächtlichen Wanderern auf dem Wege von Dobbin nach Kieth ein kleines Hündchen begegnet, das sich plötzlich in eine formlose schwarze Masse verwandelte, die sich dicht vor des Wanderers Füßen hinrollte.


Stuhlmann in Schwaan; vgl. Niederh. 4, 24ff.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 201-202.
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