282. Prüssel-Todtschlag.

[219] So nennt man eine kleine Brücke unweit Lüdershof, auf dem nach Groß-Helle führenden Wege. Ein Lüdershofer Tagelöhner, Namens Prüssel, der mit seiner Frau in Unfrieden lebte, soll hier einst dieselbe, weil sie ihm das Mittagessen zu spät auf's Feld brachte, mit der ›Stakelforke‹ niedergestochen haben. Er entfloh und man hat nichts wieder von ihm gehört. Noch heute soll es dort umgehen; es läßt sich ein Klagelaut hören oder es verfolgt den Wanderer und springt ihm auf den Rücken; Mancher hat auch schon einen dick geschwollenen Kopf davongetragen.


A.F.C. Krohn bei Niederh. 3, 188ff.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 219-220.
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