1.

[233] In Sponholz bei Neu-Brandenburg steht ein altes Haus, vielleicht das älteste des ganzen Dorfes, das ringsherum, besonders an dem Holzwerk, die deutlichen Spuren eines früheren großen Brandes trägt. Wann dieser Brand stattgefunden, weiß Niemand schon lange nicht mehr. Das aber wissen die Sponholzer Leute zu erzählen, daß, als das Haus vor vielen, vielen Jahren in lichten Flammen gestanden, ein unbekannter Reiter in das Dorf gejagt gekommen ist und das Haus dreimal stillschweigend umkreist hat. Nachdem er hienach eben so schnell wieder aus dem Dorfe fortgesprengt, ist auch das Feuer plötzlich ganz erloschen gewesen.


Niederh. 4, 225f.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 233.
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