5.

[235] In Parchim war mal ein Kerl, der hat, als er confirmirt wurde, beim Abendmahl die Oblate wieder aus dem Munde genommen und in der Hand behalten. Nachher hat er sie an einen Pfahl genagelt und darnach geschossen; da waren denn Blutstropfen raus gekommen. Der Kerl war aber nun ein Freischütz und traf Alles, was ihm vor[235] die Büchse kam, und Keiner konnt' ihm was anhaben. – Ebenso wird man auch Freischütz, wenn man in der Neujahrsnacht über'n Kreuzweg schießt.


Mündlich aus Parchim durch Gymnasiast Behm; vgl. Kuhn, WS. 1, 339 und Anm.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 235-236.
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