306. Schätze im Ratzeburgischen.

[236] Ueberall im Lande sind viele Schätze vergraben, man weiß nur die Stelle nicht genau und wenn man sie auch weiß, so kann man sie doch nicht heben. So steht auf dem Schlagebrügger Felde eine große goldene Wiege; in der Domkirche in Ratzeburg ist ein ganz goldener Hirsch eingemauert, so viel werth, daß die ganze Kirche davon wieder aufgebaut werden könnte, wenn sie eingefallen; auf dem Lockwischer Felde ist eine mächtige kupferne Brücke vergraben, welche viel Geld werth ist – aber man kann Wiege, kann Hirsch, kann Brücke nicht finden, nicht heben.


Archivrath Masch in Demern.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 236.
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