314. Der Mann mit der sonderbaren Mütze.

[242] Na den dörtigjörigen Krieg kem hir na Parchen en Mann von wit her, dei hadd 'ne ganz sonderbore Mütz, as sei hir gornich dragen warden. Hei nem sik 'ne Fru un lęwte mit dei glücklich un hadd uk mire Kinner. Sin Fru stürw un hei stürw bald na ęr un let en ganz Deil Geld na, wat hei den Rat gew un em updrög, hei süll dorvör sin Kinner uptrecken un sei wat liren laten. Äwer as hei dod un begraben wir (dei Mütz hadd hei uk mit in't Sark kręgen), donn nem dei Rat dat Geld un kümmerte sik üm dei Kinner gor nich, dei verkemen denn ganz in Smutz und Hunger. Donn kem eines Nachts dei Mann ut dat Graf wedder tau sin Nawersch un sęd tau ęr, sei süll hengan na den Rat un em seggen, dat hei dei Kinner bęter upertrecken let un nich dat Geld för sik behöll. Dei Fru verfirte sik jo sir, as sei em wedder seihn ded, œwer sei sęd doch tau em, sei wull dat den Rat wol seggen, œwer dei würr ęr dat jo nich glöben. Donn gew ęr dei Mann sin Mütz un sęd, de süll sei man den Rat as Teiken wisen, dat ęr Würd wor wiren. Dunn verschwünn hei wedder. Dei Fru güng nu mit dei Mütz tau Rat un dei Herren glöwten ęr dat uk un leten dei Kinner ordentlich upertrecken. Dei Mann œwer kem in dei nächste Nacht wedder un halte sik sin Mütz.


Mündlich aus Parchim; Behm.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 242.
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