321. Schatzheben.

[246] Ein Arbeitsmann aus Bartenshagen, der am Abend von Doberan zurückkehrte, sah, wie er über den Buchenberg ging, plötzlich ein Feuer vor sich, und da ihm seine Pfeife ausgegangen war, trat er heran und wollte eine Kohle auflegen. Kaum hat er sie aber in der Hand, so brennt sie nicht mehr; er wirft sie ärgerlich weg, nimmt eine zweite, mit der es ihm ebenso geht und dann noch fünf andere. Zu Hause erzählt er's seiner Frau; die sagt, da wäre Gold vergraben, er solle hingehen und ein Tuch oder sonst was ins Feuer werfen, dann werde der Schatz sein. Der Mann war aber zu müde und blieb zu Hause. Am andern Morgen kam er wieder an der Stelle vorbei; da sah er im Grase sieben große goldene Schaustücke, die als Schatz in der Familie bewahrt wurden.

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Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 246.
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