325. Geldbrennen bei Zierstorf.

[249] Auf dem Schloßberg bei Zierstorf soll Geld vergraben sein und Geld brennen. Wer es graben will, muß in der Johannisnacht schweigend hingehen und aufpassen, wo es brennt. Man darf keinen Laut äußern, weder für sich noch zu seinen Kameraden. Wenn man beim Graben ist, darf man sich nicht umsehen, es mag passiren, was da will und noch so viel um Einen herum vorgehen; wenn man dagegen fehlt, so ist das Geld weg. Der alte verstorbene Nachtwächter Heidtmann hat öfters die Johannisnacht auf dem Schloßberge zugebracht, aber nichts gefunden. Auch ein Wirthschafter aus Wotrum hat mit mehreren Tagelöhnern aus Wotrum es versucht; wie sie aber beim Graben gewesen, hat sich so vielerlei Geräusch[249] erhoben, sie haben sich umgesehen und weg ist das Geld gewesen Manche Geldgräber suchen das Geld auch mit der Wünschelruthe.


Pogge in Pölitz.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 249-250.
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