2.

[256] ›De Drak trekt‹ oft des Abends. Das ist ein Thier, so lang wie ein Węsbom, mit blankem Kopf und feurigem Schwanz. Wenn man ihn nun ziehen sieht und sagt ›Süh dor!‹ so ist er wieder[256] weg. Er bringt manchen Leuten Geld, Korn etc., andern nimmt er was weg. Wenn man den Drachen durch den Schornstein in ein Haus hineinfahren sieht und man zieht dann einen ›Slarpen‹ (Pantoffel) an den verkehrten Fuß oder steckt ein Rad verkehrt an den Wagen, so kann der Drache nicht wieder heraus und verbrennt das Haus. Wenn er sich dann herausgebrannt hat, setzt er sich auf den Zaun und lacht sich was.


Gymnasiast Behm in Parchim; vgl. Müllenhoff S. 206 f.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 256-257.
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