346. Kuhnhahn in Neukloster.

[266] Von dem Pachthofe zu Neukloster führt ein unterirdischer Gang nach der Kirche. In demselben soll eine goldene Wiege stehen, die von einem Kuhnhahn (Truthahn), nach anderer Ueberlieferung von einem schwarzen Pudel bewacht wird. Wenn das jetzige Herrenhaus einmal abbrennt, dann wird diese Wiege aufgefunden und aus dem Erlös derselben ein schöneres Haus gebaut werden. Zwei Menschen sind einst in diesen Gang hineingegangen, aber nicht wieder zum Vorschein gekommen; der Kuhnhahn hat sie getödtet. Man zeigt noch heute eine Stelle auf dem Hofe, wo sich der Eingang befunden haben soll. Diese Stelle wird Kuhnhahnskeller genannt.


Ein Seminarist in Neukloster; vgl. Niederh. 2, 18 ff.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 266.
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