347. Goldene Wiege bei Warnkenhagen.

[266] Auf dem Silberberge in der Nähe von Warnkenhagen soll eine goldene Wiege mit harten Thalern vergraben liegen. Zu verschiedenen Zeiten haben die Leute des Dorfes und der Umgebung es versucht, dieselbe herauszugraben, aber noch Keinem ist es gelungen, weil dieselbe von einem dreifüßigen Hasen bewacht wird. Hebt man diese Wiege nicht, so rückt sie von selbst alle Jahr um einen Hahnenschritt nach oben. Will man dieselbe aber heben, so muß es stillschweigend geschehen; denn spricht man beim Heben, so sinkt sie augenblicklich wieder zurück und erst nach hundert Jahren kann man sie wieder bemerken.


Von einem Seminaristen in Neukloster.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 266-267.
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